Kreditkarten: Alles was Sie wissen sollten

Kreditkarten gehören zu den unkompliziertesten Zahlungsmitteln unserer Zeit, da das Bezahlen mit Ihnen bargeldlos geschieht. Man gibt Karte und Pin in einen Computer ein, und schon ist die Ware bezahlt. Jedoch birgt diese Zahlungsmethode auch Gefahren und könnte notwendig gewordenen größeren Krediten oder anderen Transaktionen im Wege stehen. Auch wenn dies nicht offensichtlich ist: Kreditkarten bergen die Gefahr potenzieller Schulden, denn eine Überziehung des Kontos kann leicht passieren, wenn der zur Verfügung stehende Betrag überschritten wird.

Funktionsweise einer Kreditkarte

Die Kreditkarte unterscheidet sich von der herkömmlichen EC-Karte dadurch, dass auf der Karte der Betrag gespeichert ist, den die Bank dem Kunden als Kreditrahmen zubilligt. Diesen legt die Bank je nach Kreditwürdigkeit des Kunden fest, wobei dieser Rahmen erheblich variieren kann und von der Höhe des Monatseinkommens abhängt. Die Kreditkarte ist, wie die EC-Karte, ein bargeldloses Zahlungsmittel, jedoch kommt die Zahlung mit der EC-Karte nicht einem Kredit gleich, da das Geld sofort vom Konto abgebucht wird.

Kreditkarten müssen bei der Bank schriftlich beantragt werden. Sie werden in der Regel nur dann gewährt, wenn der Kunde kreditwürdig ist. Ein Kunde kann beliebig viele Kreditkarten besitzen, vorausgesetzt, er hat die entsprechende Bonität.

Foto einer Karte, mit der sich online bargeldlos zahlen läßt (Foto: Pixabay/stevepb).
Foto einer Karte, mit der sich online bargeldlos zahlen läßt (Foto: Pixabay/stevepb).

Prepaid-Kreditkarten

Prepaidkarten erfordern im Allgemeinen keine Bonitätsprüfung, da diese eher einem Sparkonto ähneln, weil die verfügbare Summe im Voraus vom Bankkonto auf die Karte eingezahlt wird. Dadurch wird eine Überschuldung vermieden. Diese Option eignet sich insbesondere für eine kurzzeitige Nutzung der Karte, z. B. zum einmaligen Einsatz für einen bestimmten Kauf oder für den Urlaub. Gelegentlich entfallen die Gebühren. Der Nachteil ist, dass Kleinbeträge, die wegen ihrer Geringfügigkeit für den dafür vorgesehenen Kauf nicht mehr einsetzbar sind, ungenutzt auf der Karte verbleiben oder diese dadurch vorzeitig wieder aufgeladen werden muss.

Umsätze durch die Kreditkarten

Die wahren Profiteure bei der Nutzung der Kreditkarten sind die Kreditbanken, denn diese verdienen prozentual an jedem Umsatz und bekommen von den Hausbanken der Kunden Lizenzgebühren, da sie die Kreditkarten für die Kunden ausstellen. Diese Gebühren muss letztlich der Kunde tragen.

Bevor man sich für eine Kreditkarte entscheidet, sollte man die Vor- und Nachteile dieses speziellen Zahlungsmittels kennen (Foto: Pixabay/jarmoluk).
Bevor man sich für eine Kreditkarte entscheidet, sollte man die Vor- und Nachteile dieses speziellen Zahlungsmittels kennen (Foto: Pixabay/jarmoluk).

Vorteile und Nachteile für den Besitzer

Eine Kreditkarte hat Vor-und Nachteile. Bietet sie zum einen eine komfortable und unkomplizierte und weltweit einheitliche Zahlungsmethode, birgt sie auch Sicherheitsrisiken und bringt für den Kunden neue Einschränkungen mit sich. Auch beim Zahlungsverkehr ist der technische Fortschritt Segen und Fluch zugleich, denn der Gewinn an Bequemlichkeit bedeutet gleichzeitig einen Verlust an Autonomie. Auch wird der elektronische Geldtransfer von der Bank zentral überwacht, während die Bargeldzahlung auf lokaler oder privater Ebene stattfindet. Dies ist teilweise zum Vor- und teilweise zum Nachteil, denn durch das gläserne Konto wird die Gefahr des Betrugs, (z. B. Geldwäsche) verringert, während die Bargeldzahlung auch Kulanzlösungen oder individuelle Vereinbarungen zulässt und die Privatsphäre des Kunden besser wahrt.

Vorteile

Die Zahlung mit Kreditkarte ist bequemer und geht u. U. schneller als die Bargeldzahlung. Man braucht kein Bargeld bei sich zu haben und spart den Gang zum Geldautomaten. Im Gegensatz zur EC-Karte wird für die Bezahlung eines Kaufes die Kreditkarte nur in das Lesegerät eingeführt und die Zahlung mit einer PIN bestätigt, während die Bezahlung mit der EC-Karte einer Unterschrift bedarf. Ein klarer Vorteil der Kreditkarte ist die ständige Verfügbarkeit eines Zahlungsmittels und die flexible Einsetzbarkeit der Karte, auch im Urlaub. Dies ist besonders nützlich beim Reisen in Länder mit verschiedener Währung und bei internationalen Geschäftsabwicklungen allgemein. Auch bei Online-Transaktionen ist die Kreditkarte ein häufiges Zahlungsmittel. Auch wird der jeweilige Betrag, der bei der Bezahlung einer Ware oder Dienstleistung anfällt, nicht sofort, sondern erst kurz vorm Monatsende abgebucht, wodurch ein kurzfristiger Kredit entsteht und der Kunde dadurch Zeit gewinnt. Auch erleichtern Kreditkarten die Buchführung, da der Besitzer monatliche Abrechnungen zugesandt bekommt. Dies ist besonders hilfreich bei der Steuererklärung oder für die Erstellung andere Belege für Behörden.

Nachteile

Der Kunde kann bisweilen die Übersicht über seine Kosten verlieren, wenn er die Kreditkarte immer bei sich hat. Dies kann im schlimmsten Fall zum Verlust der Existenz führen. Auch Sicherheitsrisiken sind mit der Kreditkarte verbunden. Die besondere Gefahr liegt im Verlust der Kreditkarte, die aus Sicherheitsgründen in so einem Falle sofort gesperrt werden muss. Auch eine Beschädigung des Chips ist problematisch. Für jede Kreditkarte fallen jährliche Gebühren an, und selbst dann, wenn die Karte nicht genutzt wird. Außerdem werden Kreditkarten nicht überall akzeptiert und es kann vorkommen, dass Karten-Lesesysteme, z. B. in Supermärkten, ausfallen. Der Kunde ist somit auf die Technik angewiesen und gibt ein Stück weit seine Autonomie an diese ab. Kreditkartenbesitzer können Opfer von Cyberkriminalität werden, z. B. wenn die Karte selbst bzw. der Code gestohlen wird. In der Kreditkarte können versteckte Kosten stecken, denn jede Inanspruchnahme kostet Zinsen, die nach Größe der Kaufsumme variieren.

Voraussetzungen

Die Voraussetzung für die Gewährung einer Kreditkarte ist die Kreditwürdigkeit (Bonität) des Kunden, die von der Bank bei einer Auskunftei (z. B. Schufa) abgefragt wird. Diese sehen die Kreditwürdigkeit der Kunden anhand von Scores, die durch eventuelle Zahlungsverzüge bei Krediten, durch die Nutzung des Dispokredits bei der Hausbank oder durch sonstige Schulden negativ beeinflusst werden. Außerdem muss ein monatlicher Festbetrag auf dem Bankkonto eingehen. Der beantragende Kunde muss volljährig sein.

Bonitätsnachweis

Der Bonitätsnachweis wird meistens von der Bank überprüft. Zur Unterstützung kann der Kunde auch einen von der Auskunftei ausgestellten Selbstnachweis vorlegen. Ist der Nachweis erbracht, entscheidet die Bank, in welchem Rahmen sie dem Kunden eine Summe zur Verfügung stellen will. Dieser wird dann auf die Kreditkarte gebucht und ist sofort verfügbar.

Diese Fakten zeigen auf, welche Benefits man durch eine Kreditkarte hat und welche Risiken diese mit sich bringen kann. Das Leihen von Geld ist problemlos möglich und im Zuge des technischen Fortschritts immer unkomplizierter geworden. Die Kreditkarte hat im Laufe der letzten Jahrzehnte beim Leihen von Geld die Bargeldauszahlung immer mehr verdrängt.